Am 15. November 1971 veränderte Intel mit der Einführung des 4004-Mikroprozessors die Welt der Computertechnologie grundlegend. Dieser Schritt markierte den Anfang der Ära der Mikroprozessoren und leitete eine neue Phase in der Entwicklung von Computern ein.
Der Intel 4004 war das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Intel und der Nippon Calculating Machine Corp., die ursprünglich Intel beauftragte, zwölf spezielle Chips für ihren Busicom 141-PF Druckrechner zu entwickeln. Intel schlug jedoch eine effizientere Lösung vor: eine Familie von nur vier Chips, die in verschiedenen Produkten verwendet werden könnten. Diese vier Chips, bekannt als MCS-4 (Micro Computer System, 4-Bit), bestanden aus dem Intel 4001, einem 256-Byte 4-Bit ROM, dem Intel 4002, einem DRAM mit vier 20-Nibble-Registern, dem Intel 4003, einem I/O mit einem 10-Bit statischen Schieberegister, und schließlich dem Intel 4004, einem Mikroprozessor. Zusammen konnten diese Komponenten in einem voll ausgebauten System mit 16 4001 Chips für insgesamt 4 KB ROM und 16 4002 Chips für 640 Bytes RAM interagieren, plus einer beliebigen Anzahl von Intel 4003 Chips.
Federico Faggin, ein Ingenieur bei Intel, spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des 4004. Er entwarf den ersten kommerziellen integrierten Schaltkreis und war maßgeblich an der Gestaltung des MCS-4 beteiligt. Jeder Intel 4004 trug seine Unterschrift („F.F.“) in der Ecke, was seine Überzeugung unterstrich, dass sein Silizium-Gate-Design „das Wesen des Mikroprozessors“ verkörperte.
Die Einführung des Intel 4004 war für Intel ein bedeutender Meilenstein. Mit 2.300 Transistoren revolutionierte er die Computertechnik, indem er Ingenieuren einen anpassbaren Baustein für verschiedene Anwendungen bot. Der Chip fand in vielen Geräten Anwendung, von Geldautomaten bis hin zu Flipperautomaten.
Die Partnerschaft zwischen Intel und Busicom war jedoch nicht ohne Herausforderungen. Als Busicom finanzielle Schwierigkeiten aufgrund der hohen Kosten für den Chip bekam, verhandelte Intel eine Vereinbarung, um aus dem Exklusivvertrag entlassen zu werden. Intel zahlte die Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 60.000 US-Dollar zurück und durfte im Gegenzug die 4000er Familie außerhalb von Rechenmaschinen vermarkten. Diese Entscheidung ermöglichte es Busicom, die Chips zu einem günstigeren Preis zu erwerben.
Der Erfolg des Intel 4004 in der Computerindustrie ist unbestreitbar. Als Vorreiter in einer neuen Ära der integrierten Elektronik demonstrierte er die immense Bedeutung und das Potenzial von Mikroprozessoren. Heutzutage, über 50 Jahre später, sind die Nachkommen des 4004 in fast allen Aspekten moderner Elektronik zu finden, von Smartphones bis zu fortschrittlichen Rechenzentren.