In einem Rechtsstreit hat die New York Times OpenAI und dessen Unterstützer Microsoft wegen Urheberrechtsverletzung verklagt. Die Klage, die im Bundesbezirksgericht in Manhattan eingereicht wurde, behauptet, dass „Millionen“ urheberrechtlich geschützter Artikel der Zeitung verwendet wurden, um KI-Technologien wie OpenAIs ChatGPT zu trainieren. Dies ermöglichte es OpenAI, in direkten Wettbewerb mit der New York Times als Inhaltsanbieter zu treten.
Die New York Times fordert in der Klage, dass die beiden Unternehmen für „Milliarden Dollar an gesetzlichen und tatsächlichen Schäden“ haftbar gemacht werden. Die Klage wirft weiterhin vor, dass ChatGPT bei Anfragen zu aktuellen Ereignissen gelegentlich mit wortwörtlichen Passagen aus Artikeln der Zeitung antwortet, die ansonsten nur über ein Abonnement zugänglich wären. Zudem fehlen Verlinkungen zum Originalartikel auf der Website.
Die Zeitung behauptet, dass dies zu einem Umsatzverlust führt, da potenzielle Kunden vom Abschluss eines Abonnements abgehalten werden, während gleichzeitig Einnahmen aus Website-Besuchen verloren gehen. Die Klage enthüllt auch, dass die New York Times im Frühjahr versucht hatte, das Problem mit OpenAI und Microsoft zu lösen, aber keine Einigung erzielen konnte.
OpenAI reagierte auf die Klage mit der Aussage, dass sie die Rechte von Inhaltschaffenden respektieren und sich verpflichtet fühlen, mit ihnen zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass sie von der KI-Technologie und neuen Einnahmemodellen profitieren. OpenAI betonte, dass die laufenden Gespräche mit der New York Times produktiv gewesen seien und man enttäuscht über diese Entwicklung sei. Man hoffe auf eine für beide Seiten vorteilhafte Lösung, wie es bereits mit anderen Verlagen der Fall sei.
Diese Klage folgt auf ähnliche Aktionen prominenter Autoren wie George R.R. Martin, John Grisham und Jodi Picoult, die früher in diesem Jahr gegen OpenAI wegen eines ähnlichen Problems geklagt hatten. Es ist nicht nur geschriebener Inhalt, der von KI-Firmen verwendet wird; auch Künstler haben Klagen eingereicht und direkte Maßnahmen ergriffen, um die KI-Systeme zu verwirren, die ihre Arbeiten analysieren.
Der Ausgang dieses hochkarätigen Rechtsstreits wird von vielen in der Medienbranche genau beobachtet, da die Urteile des Gerichts eine Flut ähnlicher Ansprüche anderer großer Organisationen auslösen könnten.