YouTube, ein Unternehmen von Alphabet Inc., führt laut Bloomberg eine neue Regel ein, die von Content-Erstellern verlangt, die Verwendung von manipulierten oder künstlich erstellten Materialien offenzulegen. Diese Neuerung, die voraussichtlich im neuen Jahr in Kraft treitt, zielt auf Inhalte ab, die mit generativen KI-Tools erstellt wurden und nicht existierende Ereignisse oder Handlungen von Personen nachstellen können.
Zwei Vizepräsidentinnen von YouTube, Jennifer Flannery O’Connor und Emily Moxley, betonten die Bedeutung dieses Updates in einem Blogbeitrag des Unternehmens, insbesondere im Kontext sensibler Themen wie Wahlen, laufende Konflikte, öffentliche Krisen und Handlungen von öffentlichen Personen. Ein Verstoß gegen diese Regel kann zur Löschung von Inhalten, zur Aussetzung der Teilnahme an Monetarisierungsprogrammen und zu weiteren Sanktionen führen.
Nun müssen Content-Ersteller eine spezielle Option wählen, die es ermöglicht, ein neues Warnetikett in der Videobeschreibung anzuzeigen. Bei Materialien über sensible Themen wird dieses Etikett auffälliger direkt auf dem Videoplayer angezeigt. YouTube entwickelt auch Tools zur Erkennung von Verstößen gegen diese neuen Regeln und plant, eng mit den Erstellern zusammenzuarbeiten, um ein Verständnis für die Aktualisierungen zu gewährleisten.
Google, das sowohl Tools zur Erstellung von KI-Inhalten entwickelt als auch Plattformen besitzt, die solche Inhalte weit verbreiten, steht unter Druck, diese Technologien verantwortungsvoll einzuführen. Kent Walker, der Präsident für Rechtsangelegenheiten bei Google, veröffentlichte einen Blogbeitrag mit der „KI-Chancen-Agenda“ des Unternehmens, die politische Empfehlungen für Regierungen weltweit enthält, um Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz zu überdenken.
YouTube plant auch, in Zukunft Nutzern zu ermöglichen, die Entfernung von KI-generiertem Inhalt, der bestimmte Personen nachahmt, über ihren Datenschutzanfrageprozess zu beantragen. Eine ähnliche Option wird auch Musikpartnern angeboten, die KI-generierten Musikinhalt, der die Stimme eines Künstlers imitiert, entfernen lassen möchten. Das Unternehmen erklärte jedoch, dass nicht jeder Inhalt automatisch nach einer Anfrage entfernt wird, sondern unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren bewertet wird.