Corsair HS55 Kabellos im Test

In letzter Zeit teste ich drahtlose Gaming-Headsets, um diejenigen zu finden, die das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Kürzlich fiel mein Blick in einem Geschäft auf das Corsair HS55 Wireless. Sie zogen meine Aufmerksamkeit nicht nur wegen ihres stilvollen Aussehens auf sich, sondern auch, weil ich kürzlich einen Testbericht über ihren „kleineren Bruder“, das Corsair HS35, abgeschlossen hatte.

Das HS35 hinterließ insgesamt einen positiven Eindruck bei mir, deshalb beschloss ich, die Gelegenheit nicht zu verpassen und ihr drahtloses Pendant zu untersuchen. Der Preis von 107 Euro erschien mir ziemlich vernünftig für qualitativ hochwertige drahtlose Kopfhörer, sodass ich der Versuchung nicht widerstehen konnte und sie kaufte, um zu sehen, wie gut sie sich in meinen täglichen Gamer-Tests schlagen würden und ob sie eine würdige Fortsetzung der Corsair-Reihe werden würden.

SpezifikationDetails
Audio-KompatibilitätPC, PS5, PS4
Kopfhörer Frequenzgang20 Hz – 20 kHz
Kopfhörer BatterielaufzeitBis zu 24 Stunden
Kopfhörer Empfindlichkeit114 dB (+/- 3 dB)
Kopfhörer kabellose ReichweiteBis zu 30 ft (ca. 9 Meter)
KopfhörertypKabellos
Kopfhörer Treiber50 mm
Impedanz32 Ohm bei 1 kHz
MikrofontypOmnidirektional
Mikrofonimpedanz2,2 k Ohm
Mikrofon Frequenzgang100 Hz bis 10 kHz
Audio CUE SoftwareJa
BatterietypJa
FarbeSCHWARZ
AudioStereo
BeleuchtungKeine
PlattformPC, PS4
Mikrofonempfindlichkeit-41 dB (+/- 2 dB)
Surround-SoundNein
KabellängeNicht zutreffend
Abnehmbares MikrofonNein
SchnittstelleNicht zutreffend
Gewicht0,583 kg

Corsair HS55: Erster Eindruck und Design

Als ich das HS55 auspackte, war ich sofort von der modernen Ästhetik beeindruckt. Das Headset hatte ein frisches Erscheinungsbild, das von den oft eintönigen Designs typischer Gaming-Headsets abwich. Eine Mischung aus matten und glänzenden Kunststoffen, gepaart mit dem markanten Corsair-Logo, verlieh ihm ein hochwertiges Gefühl, ohne aufdringlich zu wirken. Als ich es in den Händen hielt, fühlte es sich robust an, mit einem beruhigenden Gewicht, das Qualität vermittelte.

Corsair HS55: Bauqualität und Komfortprüfung

Der erste Test für jedes Headset ist seine Bauqualität und sein Komfort. Die Kopfbügelverstellung des HS55, aus Metall mit definitiven Klickstufen, versprach Haltbarkeit und Präzision. Die Ohrmuscheln boten einen angemessenen Bewegungsspielraum, ein entscheidendes Merkmal für die Passform verschiedener Kopfformen und -größen. Außerdem konnten sie um 90 Grad geschwenkt werden, was für diejenigen, die ihr Headset zwischen den Spielsitzungen um den Hals legen, eine nette Geste ist. Ich stellte jedoch schnell fest, dass die Passform in dieser Position enger war, als ich es bevorzugte, was für einige, insbesondere diejenigen, die nicht so ’schlank‘ wie der sprichwörtliche Teenager sind, eine geringfügige Unannehmlichkeit sein könnte.

Auf meinem Kopf fühlte sich das HS55 kompakt und doch da geräumig an, wo es darauf ankam. Die Ohrpolster waren ein Highlight, mit ihrem Memory-Schaum-Innenleben, das meinen Ohren ein sanftes, umhüllendes Gefühl gab. Selbst mit meinen überdurchschnittlich großen Ohren war das HS55 eines der bequemsten Headsets, die ich getragen habe, und mit rund 250 Gramm war es leicht genug für Marathonsitzungen, ohne Ermüdung zu verursachen.

Wärmerückhaltung und nicht abnehmbare Polster

Allerdings neigt Memory-Schaum dazu, Wärme zu speichern, und das HS55 bildete keine Ausnahme. Bei längeren Sitzungen bemerkte ich eine spürbare Wärmeentwicklung, obwohl sie nicht unerträglich war. Das Kopfband war ebenfalls gut gepolstert, mit genügend Erweiterung, um selbst die größten Köpfe in der Gaming-Community aufzunehmen. Das sagte, die Ohrpolster präsentierten eine gemischte Bilanz. Einerseits trugen sie erheblich zum Gesamtkomfort bei. Andererseits waren sie nicht leicht abnehmbar. Dies könnte ein Problem darstellen, wenn es um Wartung oder Ersatz geht. Corsair bietet zwar einen Service zum Austausch der Polster an, aber es war nicht so bequem, wie ich es mir gewünscht hätte, und es war sicherlich nicht das DIY-freundliche Design, das ich und viele andere bevorzugen.

Corsair HS55: Mikrofonqualität und Funktionalität

Als ich mich dem Mikrofon zuwandte, stellte ich fest, dass ich normalerweise keine fest montierten Mikrofone bevorzuge, da sie weniger Flexibilität bieten. Doch das feststehende Flip-to-Mute-Design des HS55 erwies sich als praktischer, als ich erwartet hatte. Der Mikrofonarm war diskret und ließ sich leicht justieren, und zu meiner Überraschung war die Klangqualität, die ich beim Testen feststellte, beeindruckend. Die Klarheit des Mikrofons war für ein Gaming-Headset außergewöhnlich und vermied die nasalen Töne, die bei vielen anderen Modellen in dieser Kategorie häufig vorkommen. Die Mikrofonqualität könnte für Gamer, Streamer oder sogar für Menschen, die im Home-Office arbeiten, allein ein überzeugender Grund sein, das HS55 in Betracht zu ziehen.

Corsair HS55: Sounderlebnis für Gaming und Musik

Nun zum Klang. Hier begann das HS55, seine Abstammung von Gaming-Headsets zu zeigen. Es lieferte eine Klangsignatur mit einer leichten Betonung der Höhen, wie es bei Gaming-Headsets üblich ist, die darauf ausgelegt sind, Spielsounds wie Fußschritte hervorzuheben. Die Klangbühne war angemessen, nicht die breiteste, die ich erlebt habe, aber das Imaging war genau, was es zu einer kompetenten Wahl für Wettkampfspiele machte.

Für das Musikhören machte die Höhenbetonung des Headsets bestimmte Titel jedoch hart, mit Vocals und Instrumenten, die unnatürlich scharf rüberkamen. Als jemand, der einen ausgewogenen Klang schätzt, fand ich diese Eigenschaft für das allgemeine Hören weniger ideal. Im Vergleich zum älteren HS50, das aus meiner Erinnerung ein ausgewogeneres Profil zu haben schien, schien das HS55 einen Schritt hin zu einem stärker spielzentrierten Klang gemacht zu haben.

Der Bass, obwohl vorhanden, fühlte sich etwas zurückgenommen an, was zu einem insgesamt dünneren Klang führte. Ich experimentierte mit einem Equalizer, indem ich die Frequenzen um 6 bis 8 Kilohertz anpasste, was den Klang bis zu einem gewissen Grad neutralisierte. Dennoch dürften Bassliebhaber für das Musikhören das HS55 wahrscheinlich zu kurz finden.

Vergleichsanalyse und Fazit

Das HS55 präsentiert sich als ein Headset mit einer Reihe von Stärken, aber auch einigen Schwächen. Zu den Pluspunkten zählt zweifellos die solide Bauqualität und der hohe Tragekomfort, unterstützt durch weiche Memory-Schaum-Polster. Auch die Mikrofonklarheit ist für ein Gaming-Headset beeindruckend und vermeidet die oft kritisierte Nasalität.

Auf der Minusseite steht die Klangsignatur, die, obwohl weniger aggressiv in den Höhen, nicht ganz meinen Erwartungen entsprach. Die Details im Klangbild und die Abtrennung der Instrumente sind zwar für den Preis anständig, dennoch könnte die Klangabstimmung für manche Nutzer zu wünschen übriglassen.

Kurz gesagt, das HS55 ist eine gute Wahl für jene, die ein bequemes und qualitativ hochwertiges Headset suchen und bereit sind, beim Klang gewisse Kompromisse einzugehen. Wer jedoch Wert auf ein ausgewogenes Klangprofil legt, könnte sich gezwungen sehen, weiterzusuchen.

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