Google führt neuen IP-Schutzmodus ein, schützt Sie vor IP-gezielten Anzeigen

Nach fast drei Jahren der Erwartung steht Google kurz davor, sein „IP Protection„-System einzuführen, eine Weiterentwicklung des zuvor vorgeschlagenen „Gnatcatcher“-Systems. Das ursprüngliche Design von Gnatcatcher zielte darauf ab, das Tracking über verschiedene Websites hinweg zu reduzieren, indem Benutzer basierend auf ähnlichen Surf-Gewohnheiten gruppiert und diese Informationen an Werbeunternehmen weitergeleitet wurden. Dies würde gezielte Werbung ermöglichen, ohne den einzelnen Benutzer verfolgen zu müssen.

Googles Ansatz hat sich jedoch seitdem weiterentwickelt. Das neue „IP Protection“-System wird Benutzerdaten anonymisieren, nicht indem Benutzer in einer Menge versteckt werden, sondern indem ihre IP-Adressen verborgen werden. Dies wird erreicht, indem der Datenverkehr von Drittanbietern über Proxy-Server geleitet wird. Während IP-Adressen für die Funktionalität des Internets unerlässlich sind, ermöglichen sie es Werbetreibenden auch, Benutzer auf verschiedenen Websites zu verfolgen. Googles Lösung besteht darin, Werbetreibenden die IP-Adresse des Proxy-Servers anstelle des Benutzers zur Verfügung zu stellen, um sie daran zu hindern, den Benutzer zu verfolgen.

In den kommenden Chrome-Versionen wird IP Protection als Option verfügbar sein und zunächst in einem eingeschränkten Umfang eingeführt. Anfangs werden nur Google-Domains den Proxy-Verkehr über einen firmeneigenen Proxy-Server erhalten. Google versichert, dass dieser Verkehr von Ende zu Ende verschlüsselt wird. Das Unternehmen erwägt auch ein Zwei-Hop-Proxy-System für mehr Privatsphäre, bei dem der Verkehr vom Browser des Benutzers zum Proxy-Server von Google, dann zu einem Content Delivery Network (CDN) und schließlich zum gewünschten Ziel geleitet wird. Dies würde verhindern, dass sowohl Drittanbieter-Tracker den Benutzer identifizieren als auch Google das endgültige Ziel des Benutzers kennt.

Es gibt jedoch Herausforderungen zu bewältigen. Zum Beispiel könnte Google den Benutzerdatenverkehr zu einem IP-Proxy in der Nähe des tatsächlichen Standorts des Benutzers leiten, da viele Websites GeoIP für personalisierte Dienste verwenden. Wenn man sich zu weit vom Standort des Benutzers entfernt, könnte dies das Online-Erlebnis beeinträchtigen. Darüber hinaus könnte dieses System die Verhinderung von DDoS-Angriffen komplizieren. Wenn ein Proxy-Server kompromittiert würde, könnten böswillige Akteure den durch ihn fließenden Verkehr manipulieren. Um diesen Bedenken entgegenzuwirken, erwägt Google die Einführung von Authentifizierungsmethoden für den Browserservice.

Google hat angekündigt, IP Protection zwischen den Chrome-Versionen 119 und 225 zu testen.

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